Apfelsaft ist einer der beliebtesten Obstsäfte in Deutschland. Er wird aus dem Saft von Äpfeln hergestellt und ist eine gute Quelle für Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Wir zeigen dir, wie du den gesunden Fruchtsaft mit und ohne Entsafter selber machen kannst, welche gesundheitlichen Vorteile er bringt und welche Rezepte du mit Apfelsaft verfeinern kannst.
- Vorteile von Apfelsaft
- Warum selber machen?
- Kaltgepresster Apfelsaft mit dem Entsafter
- Roher Apfelsaft selbstgemacht mit dem Mixer
- Haltbaren Apfelsaft selbst machen
- Apfelsaft kaufen: Naturtrüb versus klar
- Verwendungsmöglichkeiten von Apfelsaft
Vorteile von Apfelsaft
- Vitamine: Apfelsaft, vor allem frisch gepresst, enthält Vitamin C, Vitamin A und einige B-Vitamine.
- Mineralstoffe: Apfelsaft enthält Kalium, Magnesium und Eisen.
- Antioxidantien: Apfelsaft enthält wertvolle Antioxidantien (Flavonoide und Polyphenole), die freie Radikale bekämpfen und die Zellen schützen können.
- Flüssigkeitsversorgung: Apfelsaft besteht zu 88% aus Wasser und schmeckt lecker, 1:1 mit Wasser verdünnt ist er ein gutes Elektrolytgetränk nach dem Sport.
- Verdauungsfördernd: Apfelsaft kann bei Verstopfung helfen, da er lösliche Ballaststoffe, insbesondere Pektin, und ein Zuckeralkohol namens Sorbitol enthält. Beide Substanzen fördern die Darmbewegung und erleichtern die Darmpassage.
- Herzgesund: Naturtrüber Apfelsaft kann das Risiko von Herzerkrankungen verringern, indem er den Cholesterinspiegel senkt und den Blutdruck reguliert.
- Krebsvorbeugend: Die Antioxidantien in Apfelsaft können dazu beitragen das Risiko von Krebs, wie z.B. Darmkrebs, zu verringern.
- Stärkung des Immunsystems: Apfelsaft kann das Immunsystem stärken und die Abwehrkräfte gegen Krankheiten erhöhen.
Aber…
- Aufgrund seines relativ hohen Kaloriengehalts solltest du Apfelsaft nur in moderaten Mengen trinken, da er sonst zu Gewichtszunahme führen kann. Eine gute Möglichkeit Kalorien einzusparen, ist es die Äpfel zusammen mit Gurken, Tomaten oder grünem Blattgemüse zu entsaften.
- Da es sich bei Saft, im Vergleich zu ganzen Äpfeln, um ein Auszugsprodukt handelt, fehlen wertvolle Ballaststoffe und Nährstoffe, außerdem sättigt Saft nicht so langanhaltend wie die ganze Frucht oder Apfelmus.
- Konventioneller Apfelsaft kann mit Pestiziden belastet sein, greife daher lieber bei gekauften Säften zu Biosaft.
Warum selber machen?
Regelmäßig testet die Stiftung Warentest und Ökotest Apfelsäfte. Dabei kann man die Ergebnisse grob so zusammenfassen: Direktsäfte und naturtrübe Säfte schneiden besser ab, aber nur wenige der von Stiftung Warentest getesteten Säfte haben ein gut erhalten, die meisten Säfte nur ein befriedigend oder ausreichend. Ökotest hat in ihrem Test im Jahr 2020 festgestellt, dass alle konventionellen Apfelsäfte Spuren von Pestiziden enthalten, einige sogar mehrere und einige besonders kritische.
Du siehst also, dass nicht nur die Frische, das Aroma und die Nährstoffdichte wichtige Gründe sind, deinen Apfelsaft selber herzustellen, wenn du auf Nummer sicher gehen und dir und deiner Famile das Bestmögliche bieten möchtest.
Beim Selbermachen hast du auch den Geschmack voll in der Hand, nutze zum Verfeinern Gewürze wie Zimt, Nelken, Ingwer oder Vanille und kombiniere mit anderem Lieblings-Obst deiner Wahl.
Wenn du aus praktischen oder zeitlichen Gründen auf gekauften Apfelsaft zurückgreifen musst, dann bevorzuge naturtrübe Direktsäfte aus Bio-Anbau.
Kaltgepresster Apfelsaft mit dem Entsafter
Zubereitung von rohem Apfelsaft
Frisch gepresster Apfelsaft aus dem Kalt-Entsafter, auch Slow Juicer genannt, bietet die höchste Nährstoffdichte, da dieser Prozess hitzeempfindliche Nährstoffe schont. Im Gegensatz zu herkömmlichen Entsaftern arbeitet ein Slow Juicer bei niedriger Geschwindigkeit, was die Wärmeentwicklung minimiert. Dadurch bleiben empfindliche Nährstoffe wie Vitamin C und bestimmte B-Vitamine erhalten. Das Kaltpressen bewahrt zudem Enzyme im Saft, die sonst durch Hitze inaktiviert werden könnten. So erhältst du einen nährstoffreichen und intensiv aromatisch schmeckenden Saft voller Vitamine, Mineralien und Enzyme.
Anleitung für die Herstellung von selbstgemachtem rohem Apfelsaft
Apfelsaft
Kochutensilien
Zutaten
- 1 kg Äpfel frisch und knackig
- 30 ml Zitronensaft frisch gepresst
- 1 Prise Zimt optional
Anleitungen
- Wasche die Äpfel gründlich
- Entferne den Strunk und das Kerngehäuse
- Schneide die Äpfel entsprechend der Größe des Einfüllschachts deines Entsafters
- Führe die Zutaten in den Einfüllschacht deines Entsafters, verwende falls notwendig den Stopfer.
- Bei Geräten mit Self-Feeding und Auto-Schneide-Funktion gib die Äpfel geviertelt in die Saftkammer
- Du kannst den Saft sofern gewünscht noch durch ein Sieb laufen lassen um eventuelle letzte Fruchtfleischreste zu entfernen
- Fülle den Saft in Gläser zum sofortigen Trinken oder für später in ein Vorratsglas ab, wenn du den Saft später trinkst, gib noch den Saft von einer halben Zitrone hinzu um die Oxidation gering zu halten.
Nährwerte
Die besten Entsafter für Apfelsaft
Äpfel lassen sich mit allen gängigen Slow Juicern– egal, ob horizontal oder vertikal – problemlos herstellen. Am besten funktioniert es mit sehr frischen und harten und knackigen Apfelsorten, wie Braeburn, Granny Smith, Jonagold, Gala, Elstar, Pink Lady, Fuji und Jonagored.
Mehlige Apfelsorten und nicht mehr so frische Äpfel ergeben eher ein Mus und eignen sich daher besser für Smoothies. Eine Möglichkeit mehlige oder ältere Äpfel mit dem Kaltentsafter zu entsaften ist es, diese im Wechsel zusammen mit knackigem Gemüse wie Karotten oder Rote Bete zu pressen.
Besonders bequem funktioniert das Entsaften von Äpfeln mit Geräten mit Self-Feeding-Funktion, wie dem Hurom H400 oder dem Kuvings AUTO10. Die Äpfel kannst du bei diesen Geräten sogar im Ganzen in den Zutatenbehälter geben, den Rest erledigt der Entsafter vollautomatisch. Das Ergebnis ist ein leckerer und nährstoffreicher Apfelsaft.
Roher Apfelsaft selbstgemacht mit dem Mixer
Zubereitung im Mixer
Standmixer bieten eine Alternative zum Entsafter. Du kannst mit dem Mixer sowohl einen Apfelsmoothie als auch reinen Saft herstellen, indem du die Faserstoffe mit einem Nussmilchbeutel abseihst.
- Wasche die Äpfel gründlich
- Entferne den Strunk und das Kerngehäuse
- Mixe die Äpfel für mindestens 1 Minute auf höchster Stufe
- Seihe den Saft mit Hilfe eines Nussmilchbeutels in eine Schüssel ab
- Fülle den Saft in Gläser oder zum späteren Trinken in ein Vorratsglas ab, wenn du den Saft später trinkst gib noch den Saft von einer halben Zitrone hinzu um die Oxidation gering zu halten
Die besten Standmixer für Apfelsaft
Für die Herstellung von Apfelsaft oder Apfel-Smoothie benötigst du keinen speziellen oder besonders leistungsstarken Standmixer. Jeder haushaltsübliche Standmixer, sogar ein Pürierstab, wird der Aufgabe gerecht Äpfel fein zu pürieren. Bei Verwendung eines Hochleistungsmixers wie Bianco und Vitamix werden die Äpfel allerdings feiner püriert und die Zellfasern effektiver aufgebrochen.
Haltbaren Apfelsaft selbst machen
Verwende für 2 kg Äpfel 1 Liter Wasser, Zitronensaft und sofern gewünscht ein Süßungsmittel.
- Vorbereitung der Äpfel: Wasche die Äpfel gründlich und entferne alle schadhaften Stellen. Entferne auch den Stiel und das komplette Kerngehäuse mit Kernen. Schneide die Äpfel anschließend in kleine Stücke.
- Kochen der Äpfel: Gib die Apfelstücke in einen Topf und bedecke sie mit Wasser. Lasse die Äpfel bei kleiner Flamme für 20 Minuten köcheln. Püriere die gekochten Äpfel anschließend mit einem Pürierstab oder indem du die Masse in einem Standmixer fein pürierst.
- Filtern des Safts: Hänge ein feines Sieb über einen zweiten Topf und fülle den gekochten Apfelsaft über das Sieb in den Topf. Reststücke oder grobe Stücke bleiben dabeim am Sieb hängen. Alternativ kannst du zum Filtern auch ein Mulltuch (Nussmilchbeutel*) verwenden.
- Verfeinern des Safts (optional): Schmecke den Saft mit Zucker oder oder einem Zuckerersatz deiner Wahl, wie z.B. Honig, sowie nach Bedarf mit Zitronensaft ab. Lasse den Saft dann weitere 15 bis 20 Minuten kochen. Entferne eventuell auftretenden Schaum auf der Oberfläche.
- Abfüllen und Lagern: Rühre den Saft kräftig durch und fülle ihn anschließend in Flaschen. Verschließe die Flaschen fest, der Saft hält sich für 3-4 Tage im Kühlschrank. Für eine längere Haltbarkeit ist es notwendig den Apfelsaft einzukochen: Einkochen Anleitung.
Apfelsaft kaufen: Naturtrüb versus klar
Apfelsaft ist nicht gleich Apfelsaft. Kennst du den Unterschied zwischen naturtrübem und klarem Saft? Die Schwebstoffe, also kleine Fruchtfleischteilchen, machen den Unterschied aus. Sie sind im naturtrüben Saft enthalten, werden aber im klaren Saft durch Filterung entfernt. Die Schwebstoffe haben viele Vorteile für die Gesundheit. Sie enthalten Polyphenole, die als Antioxidantien wirken und vor Krankheiten wie Krebs oder Herz-Kreislauferkrankungen schützen können. Die Schwebstoffe haben auch Vorteile für den Geschmack. Sie sorgen für ein intensiveres Aroma, das dem natürlichen Geschmack des Apfels entspricht. Klarer Apfelsaft hingegen schmeckt oft fad und künstlich. Er wird manchmal mit Aromastoffen aufgepeppt, die nichts mit dem Apfel zu tun haben. Daher ist naturtrüber Saft die bessere Wahl. Er ist gesünder, aromatischer und natürlicher.
Merke: Kaufe natürtrüb, kaufe Direktsaft und kaufe Bio!
Verwendungsmöglichkeiten von Apfelsaft
Apfelsaft ist ein vielseitiges Fruchtgetränk, das du nicht nur pur trinken kannst, sondern auch für verschiedene Gerichte und Getränke verwenden kannst. Hier sind einige Rezeptideen, wie du Apfelsaft verwerten kannst:
- Getränke: Du kannst Apfelsaft pur trinken oder mit Wasser als Apfelschorle verdünnen. Du kannst ihn auch als Basis für leckere Fruchtgetränke verwenden, zum Beispiel für Smoothies mit Joghurt und Beeren oder für Sorbet mit gefrorenen Bananen und Agavensirup. Im Winter ist „Heißer Apfelsaft“ ein wärmendes Getränk, das du mit Apfelsaft, Zimtstangen, Nelken, Sternanis und Honig aufkochen kannst.
- Desserts: Apfelsaft kann dir helfen, einfache und vegane Desserts zu zaubern, die deine Gäste begeistern werden. Zum Beispiel kannst du mit Apfelsaft, Vanille-Puddingpulver und Agar-Agar einen cremigen Pudding kochen, den du mit frischen Früchten garnieren kannst. Oder du kannst mit Apfelsaft, Agar-Agar und Zucker leckere Gummibärchen herstellen, die du in lustige Formen gießen kannst.
- Backwaren: Apfelsaft kann deinen Backwaren einen fruchtigen Geschmack und eine saftige Konsistenz verleihen. Du kannst ihn zum Beispiel als Flüssigkeit in Kuchen- oder Muffinteig verwenden, oder als Glasur für Kekse oder Plätzchen. Achte darauf, dass du naturtrüben Apfelsaft verwendest, der mehr Aroma und Nährstoffe hat als klarer Apfelsaft.
- Würzmittel: Apfelsaft kann auch als Zutat in verschiedenen Würzmitteln verwendet werden, die deine Gerichte verfeinern und abrunden. Zum Beispiel kannst du mit Apfelsaft, Essig, Öl, Senf und Kräutern ein fruchtiges Salatdressing anrühren, das zu jedem Salat passt. Oder du kannst mit Apfelsaft, Zwiebeln, Tomatenmark, Gewürzen und Zucker eine leckere Soße oder ein Chutney kochen, das zu Fleisch, Fisch oder Gemüse passt.
Diese Liste ist nur eine kleine Auswahl was du mit Apfelsaft zaubern kannst, viel Spaß beim Ausprobieren!
Übrigens: Wusstest du, dass Apfelsaft in Österreich und der Schweiz Süssmost genannt wird?
Trinkst du regelmäßig Apfelsaft? In welchen Rezepten verwendest du ihn am liebsten? Wir wünschen guten Appetit und freuen uns auf deine Rückmeldung!
Der Beitrag Apfelsaft selber machen mit und ohne Entsafter erschien zuerst auf Perfekte Gesundheit Blog.